Dimitri Colupaev, Junioren Weltmeister im Schwimmen, bloggt aus Los Angeles.
Foto: Eckhard Krumpholz
Samstag, 30. Juni 2012
Trainingslager in Nizza
Montag, 18. Juni 2012
Der Endspurt für Olympia hat begonnen
Dienstag, 5. Juni 2012
EM Gold!
Donnerstag, 17. Mai 2012
Das Ziel ist geschafft!
Montag, 7. Mai 2012
In Berlin für die Olympia-Qualifikation
Montag, 23. April 2012
Gute 200 Kraul vor der DM
Dienstag, 17. April 2012
Die letzten Tage vor dem Abflug...
Puh, liebes Tagebuch,
das war einmal wieder eine anstrengende Woche. Die Vorbereitungen auf die Olympia-Qualifikation laufen auf Hochtouren, und dementsprechend intensiv sind auch alle Trainingseinheiten. Am Ende der Woche habe ich die gesamte Arbeit der letzen Wochen in den Knochen gespürt und musste mich das gesamte Wochenende über ausruhen. Schließlich will ich Montagmorgen wieder so fit wie möglich sein, um meine letzte „trainingsharte“ Woche zu starten, bevor ich wieder zurück nach Deutschland fliege.
Am Samstag nach dem Training fand bei uns im Schwimmbad das jährliche „Swim with Mike“-Charity-Event stattt. „Swim with Mike“ wurde vor ein paar Jahrzehnten anlässlich eines tragischen Unfalls eines USC-Schwimmers von der USC-Mannschaft gegründet und hat mittlerweile einen nationalen Bekanntheitsgrad erreicht. Es gibt tolle Aktionen, und das gesammelte Geld fließt in die Förderung behinderter Kinder. Wirklich toll, wie sich diese Organisation aus ein paar Schwimmern, die für ihren Mannschaftskollegen Geld gesammelt haben, damit er nach seinem Unfall weiterhin auf die Uni gehen konnte, zu solch einer riesigen und nützlichen Sache entwickelt hat.
Im Rahmen dieses Event konnte ich mit meinem schwimmerischen Wissen einigen Kindern und Senioren das Schwimmen etwas näherbringen und ihnen hilfreiche Tipps geben. Es ist ein klasse Gefühl, wenn man etwas an die Gesellschaft zurückgeben kann und dies dann auch noch mit so viel Freude angenommen wird.
Kommenden Samstag werde ich bei einem Wettkampf über die 200 Freistil an den Start gehen. Selbstverständlich werde ich das Rennen aus vollem Training heraus schwimmen, doch das ist für mich kein Grund, nicht schnell zu sein. Ich freue mich, dass ich noch eine Chance bekomme, meine Strecke zu schwimmen, bevor es dann bei den Deutschen Meisterschaften eng wird. An Konkurrenz wird es mir sicher nicht mangeln, da auch einige meiner Trainingspartner an den Start gehen werden. Außerdem erinnere ich mich gerne an voriges Jahr zurück, als ich bei solch einem Wettkampf, kurz vor meinem Abflug nach Deutschland, noch Bestzeit geschwommen bin.
Ich freue mich schon sehr darauf, nach fast einem Jahr Abwesenheit wieder nach Hause zu kommen. Mit jedem Tag, der verstreicht, steigen die Spannung und meine Vorfreude darauf, alle Leute wiederzusehen, die ich in den letzten Monaten vermisst habe.
Ich melde mich wieder nächste Woche und erzähle dann, wie mein Rennen am Samstag gelaufen ist.
Dima
Montag, 9. April 2012
Frohe Ostern
Hey Leute,
eine weitere Woche ist rum, und wir nähern uns langsam der Olympia-Qualifikation. In viereinhalb Wochen beginnt das Event, auf das sich jeder deutsche Schwimmer das ganze Jahr lang vorbereitet hat. Ich freue mich schon sehr und blicke gespannt den Deutschen Meisterschaften entgegen.
Ab heute befinde ich mich genau nur noch für 16 Tage in den USA. Ich habe so ziemlich alles erledigt, was ich machen musste, bevor ich für den gesamten Sommer verschwinde. Die Sache ist allerdings, dass ich nicht genau planen kann, ob ich den ganzen Sommer über weg bin, oder ob ich noch einmal vor Beginn des neuen Semesters zurückkomme. Wie auch immer, akademisch gesehen habe ich jetzt nur noch ein Abschlussexamen und eine Hausarbeit in zwei verschiedenen Kursen. Ich bin froh, dass das Semester endlich zum Ende kommt und ich mehr Zeit für mich habe.
Das Training lief wieder einmal großartig diese Woche. Ich schwimme gute Serien und kann vor allem mit den Leuten in meinem Klub mithalten. Die Collegesaison ist vorbei, was bedeutet, dass alle Studenten, die sich im Training befinden, offiziell mit dem Klub zusammen trainieren dürfen, in dem sich auch all die Stars auf die Highlights in diesem Jahr vorbereiten.
Ich liebe diese Zeit des Jahres. Das Wetter ist perfekt, die Stimmung steigt bei allen, und die allgemeine Leistungsbereitschaft wächst. Zusätzlich sieht man schon das Ende der Uni kommen und freut sich einfach auf eine knapp dreimonatige Pause.
Leider war ich diese Woche so mit Lernen und Trainieren beschäftigt, dass ich leider nicht viel Neues zu erzählen habe.
Am Samstag bin ich mit meinen Freunden mal wieder nach Malibu gefahren. Es ist schon recht lange her, dass ich das letzte Mal dort war. Es war traumhaftes Wetter und einfach ein sehr entspannter Tag. Am Abend sind wir dann wieder zurück zur USC gefahren, denn die Uni veranstaltete wieder mal ihr berühmtes „Springfest“. Das Springfest ist ein jährliches Musikkonzert, bei dem jedes Jahr jemand anders auftritt. Es findet auf dem Campus statt und ist ein Magnet für alle jungen Menschen in Los Angeles. Gestern hat der Musiker „Wolfgang Gartner“ performed. Ich kannte vorher nicht, aber er hat mir sehr gefallen. Die Tunes sind neu und heizen ein. Außerdem hat er mit einer coolen Lasershow beeindruckt.
Heute ist Ostern, mein Mitbewohner Nick und ich haben jetzt unsere Hausaufgaben erledigt und werden vermutlich nur noch ein bisschen rumhängen. Viele der Schwimmer sind jedoch nach Hause gefahren, um das Fest mit ihren Familien zu feiern.
Ich hoffe, dass ihr alle frohe Ostern hattet und wünsche eine gute Woche,
Dima
Montag, 2. April 2012
"I count the days and make every day count!"
Nach den NCAA-Meisterschaften ging es für mich gleich am Montagmorgen wieder ins Wasser. Jetzt, da die Collegesaison vorbei ist, trainieren wir nur noch auf der Langbahn. In dieser Woche bin ich wieder gut ins Training gekommen und habe meinen Körper daran erinnert, wie es ist, wenn man nicht komplett ausgeruht und frisch ist.
Das Training lief ziemlich gut. Ich profitiere sicherlich noch von meiner guten Form. Ich habe wieder das Landtraining inklusive Krafttraining aufgenommen, was mir mein Körper mit einer ordentlichen Portion Muskelkater gedankt hat. Nichtsdestotrotz liebe ich dieses Gefühl. Das Gefühl, dass sich etwas in deinem Körper verändert, wenn du von außen auf ihn eingewirkt hast. Das Gefühl, etwas zu schaffen, und mit jeder noch so kleinen Anstrengung seinem Ziel näherzukommen.
Wir schreiben jetzt den 1. April 2012. In genau sechs Wochen wird die Olympia-Qualifikation vorüber sein. In genau fünfeinhalb Wochen werde ich schneller schwimmen, als ich jemals in meinem Leben geschwommen bin, wenn ich mir meinen Traum von Olympia erfüllen will. Ich habe eine sehr gute Ausgangsposition und bin mit meiner Entwicklung sehr zufrieden. Trotzdem zähle ich schon die Tage bis zum Tag X, und bis dahin wird kein Tag vergehen, an dem ich nicht alles gegeben hätte, um besser zu werden.
Wie ihr sehen könnt, ich bin nicht müde oder ausgelaugt, obwohl ich in der letzten Zeit so viele intensive Wettkämpfe geschwommen bin. Ganz im Gegenteil, ich bin motivierter denn je und platze vor Energie und Tatendrang. Ich freue mich auf die nächsten drei Wochen, denn in denen werde ich mich noch einmal richtig ins Zeug legen. Außerdem freue ich mich schon sehr darauf, in knapp drei Wochen wieder zu Hause in Mainz zu sein und meine Familie und alle meine Freunde zu sehen. Außerdem werde ich endlich meine neugeborene Nichte persönlich kennenlernen.
Die Woche über musste ich etwas mehr für die Uni tun, denn ich hatte einiges verpasst und musste natürlich wieder aufholen und mir einen Überblick verschaffen. Jetzt bin ich so ziemlich wieder auf dem gleichen Level wie meine Mitschüler und habe einen Überblick über mein Leben. Man kommt schnell aus der Routine, wenn man praktisch für drei Wochen in Hotels lebt und sich nur um das kümmern kann, was man von einem Computer aus erledigen kann.
Im Rahmen des US Grand Prix in Indianapolis, der am Wochenende stattgefunden hat, haben wir am Samstag unseren eigenen kleinen Wettkampf veranstaltet. Es war zwar Training, aber wir haben uns erst gemeinsam aufgewärmt und sind dann mehrmals gegeneinander geschwommen. Ziemlich cool, was für Zeiten bei so einer Art Training herauskommen. Was besonders viel Spaß macht, ist, dass man jedes Rennes sehen möchte, weil man sieht, wie die Leute, die bei Olympia das Geschehen beeinflussen werden, gegeneinander „racen“. Dabei ertappt man sich selbst dabei, wie man, statt locker zu schwimmen, nur an der Leine sitzt und sich die Rennen anschaut. Es macht schon richtig Spaß, in so einer tollen Gruppe zu trainieren, und ich bin echt dankbar dafür.
Mehr gibt’s nächste Woche....
Bis dahin alles Gute.
Dima
Mittwoch, 28. März 2012
Erfolgreich bei den NCAA's 2012
Die 2012 NCAA-Meisterschaften im Schwimmen liegen hinter mir. Es war ein sehr ereignisreiches Event und sicher auch einer meiner intensivsten Wettkämpfe, die ich jemals geschwommen bin. Innerhalb von drei Tagen bin ich insgesamt zwölfmal ins Wasser gesprungen und habe meine Uni repräsentiert. Am Sonntag danach, wenn der Druck und das Adrenalin abgebaut sind, fühlt man zum ersten Mal, wie anstrengend dieser Wettkampf ist und wie sehr es an einem zehrt. Was auch der Grund für die kleine Verspätung der Erscheinung dieses Eintrags ist.
Ich würde die Meisterschaft für mit der Note „gut“ bewerten. Es ist nicht alles so gelaufen, wie ich es mir vorgenommen hatte, aber mein wichtigstes Ziel habe ich erreicht. Meine 200 Lagen am ersten Tag verliefen etwas enttäuschend, aber ich habe es mir nicht sehr zu Herzen genommen, schließlich wollte ich in keiner schlechten Stimmung sein, weil am zweiten Tag meine 200 Freistil auf dem Programm standen.
In einem sehr interessanten und spannenden Rennen bin ich sehr knapp in neuer Bestzeit und Schulrekord in 1:32,91 Minuten auf den zweiten Platz geschwommen. Ich habe den Sieg um lediglich vier Zehntelsekunden verpasst. Im ersten Augenblick war ich natürlich etwas enttäuscht, denn wer verliert schon gerne? Aber danach war ich sehr zufrieden mit meiner Zeit, und gute Rennen setzen wohl irgendwelche Glückshormone frei, sodass ich glücklich war trotz des zweiten Platzes. Meine neue Bestzeit wird in 1:47,4 Minuten auf die Langbahn umgerechnet. Bei manchen Typen hat diese Umrechung wenig Aussagekraft. Nichtsdestotrotz habe ich bei mir letztes Jahr festgestellt, dass sie auf mich fast exakt zutrifft. Diese Zeit gibt mir natürlich zusätzliche Motivation und Selbstvertrauen für meinen nächsten Langbahn-Wettkampf – die Olympia-Qualifikation in Berlin.
Am letzten Tag konnte ich über 100 Kraul ins B-Finale einziehen und somit noch ein bisschen für meine Uni punkten. In der abschließenden 4x100-Kraul-Staffel sind wir morgens die schnellste Zeit und neuen Schulrekord geschwommen. Wir wussten, dass wir eine gute Chance auf den Sieg haben, dass es aber auch sehr knapp werden würde. Letztlich haben nur sieben Zehntel zum Sieg und zwei Zehntel für den zweiten Platz gefehlt. Wir haben die Staffel mit dem dritten Platz abgeschlossen und konnten uns im Vergleich zum Morgen nicht mehr steigern.
In der 4x200-Kraul-Staffel, wo wir als Dritter angeschlagen hatten, wurden wir leider wegen mir disqualifiziert. Diesmal aber nicht wegen eines Frühstarts, sondern weil ich nach dem Anschlagen auf meiner Bahn (Bahn 2) unter der ersten Bahn durchgetaucht bin, um an der Beckenseite herauszuklettern. Laut NCAA ist das ein Verstoß gegen die Regeln und führt zur Disqualifikation. Ich war natürlich sehr aufgebracht, weil man es überall in der Welt nicht gerne sieht, wenn der Schwimmer über die Anschlagmatte klettert. Darum wird man auch immer vom Kampfrichter gebeten, über die Seite das Becken zu verlassen…
Das war zwar sehr schade, aber ich kannte dir Regel einfach nicht, und die Coaches hatten es auch nie für nötig gehalten, die ausländischen Schwimmer darauf hinzuweisen, weil sie davon ausgingen, dass jeder die Regel kennt.
Im Großen und Ganzen haben wir gezeigt, dass wir sehr viel Potenzial haben. Fünfmal sind wir nur hauchdünn am Sieg vorbeigeschwommen (50, 100, 200, 500 Freistil und in der 4x100-Freistil-Staffel). Wäre es anders ausgegangen, dann hätten wir sehr viel Bewunderung und Lob geerntet. Aber so wissen wir nur, was wir nächstes Jahr imstande sind zu leisten, und können es kaum erwarten, es allen zu zeigen.
Was mich persönlich noch sehr gefreut hat, ist, dass mein Freund aus Deutschland, Martin Grodzki, mit dem ich schon zusammen für die Junioren-Nationalmannschaft gestartet bin, eine tolle Leistung zeigen konnte. Er gewann die 500 und 1650 Freistil, wobei er im zweiten Rennen den ältesten NCAA-Rekord brach. Für Schwimmer ohne einen Bezug zur Yardsbahn bedeutet das vielleicht nicht so viel, doch diese Zeit sagt einiges über Martins Form aus. Immerhin ist zu beachten, dass noch nie ein Mensch schneller geschwommen ist als er. Leute wie Ous Mellouli oder Larson Janson haben sie schon die Zähne an diesem Rekord ausgebissen. Also noch mal herzlichen Glückwunsch, von mir, mach weiter so!
Für mich ging es am Montagmorgen wieder direkt ins Trainingsbecken. Leider habe ich keine Zeit für eine Verschnaufpause, denn die Olympia-Quali steht schon in knapp sechs Wochen vor der Tür, und bis dahin will ich mich noch steigern.
Danke für das Interesse vieler, die mich aus Deutschland aus für die College-Meisterschaften unterstützt haben. Ich lese gerne eure Nachrichten und freue mich über jede einzelne.
Viele Grüße
Dima
Dienstag, 20. März 2012
Spring-Break-Taper
Hey there,
eine Woche, in der das Training kaum Zeit und Kraft in Anspruch nimmt, in der man keine Uni hat, keine Hausarbeiten schreiben und nichts lernen muss und auch sonst von jedem Stress befreit ist. Eine Woche, in der man so viel Energie hat, dass man sich wirklich austoben will und am besten alles mitmacht, was man schon immer mal machen wollte, wofür einem aber die Zeit oder die nötige Kraft gefehlt hat. Eine Woche mit Sonnenschein und dem besten Wetter. Einfach unbeschwert und frei. Solch eine Woche, liebe Leser, hatte ich in den letzten sieben Tagen. Denn es war Spring Break.
Spring Break bedeutet aber auch, dass der Campus leergefegt ist und man fast keine Menschenseele trifft. Spring Break bedeutet auch jedes Jahr, dass die Leute, die bei den NCAA-Meisterschaften schwimmen werden, tapern und am siebten Tag die Koffer packen, um sich am nächsten Morgen mit ihrem Team auf den Weg zu den Nationalen College-Meisterschaften zu machen.
Seit zwei Jahren konnte ich jetzt schon diese Woche genießen, aber leider nie so, wie ich es oben so schön ausgemalt habe. Die Realität sieht nämlich so aus, dass man hauptsächlich sehr häuslichen Aktivitäten nachgeht. Meistens werden nur unzählige Filme und Serien geguckt oder Playstation gespielt, geschlafen oder einfach nur relaxet. So vergehen die Tage ganz schnell, und ehe man sich versieht, muss man schon die Koffer packen oder seinen wöchentlichen Eintrag ins Tagebuch verfassen…
Mancher denkt vielleicht, dass es eine nicht ganz effektive Woche ist, doch wenn man endlich all den Schlaf nachgeholt hat und sich keinen Wecker mehr stellen muss, um am nächsten Tag um 9 Uhr aufzuwachen, hat man als Schwimmer endlich alle seine Energiereservetanks aufgefüllt und kann sich besten Gewissens in die nächste Herausforderung stürzen. Es ist ein tolles Gefühl, endlich ausgeschlafen zu sein, denn so etwas habe ich in den letzten sieben Jahren nur für ein paar Wochen pro Jahr verspürt.
Am Samstag hatten mein Mitbewohner Nick und ich schließlich so viel Energie, dass wir nicht mehr wussten, wohin damit. Deshalb sind wir zum Baumarkt gedüst und haben ein paar Balken und Bretter besorgt. Mit Elektrosäge und Akkuschrauber haben wir dann fix etwas Schönes für unsere Wohnung gebaut.
Nun ja, und jetzt ist die Zeit gekommen, in der sich die besten Mannschaften des Landes in einer Stadt versammeln, um herauszufinden, welches Team das beste ist.
Am Montag ging der Flieger Richtung Federal Way, Washington. Das Event startet am Donnerstag und geht bis Samstag. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich riesig auf diesen Wettkampf.
Fast jeder der Profischwimmer, mit denen ich trainiere, stimmt zu, dass nach den Olympischen Spielen diese Meisterschaft der zweitbeste Wettkampf auf der Welt ist. Deswegen bin ich sehr froh über das Privileg, dort mitmischen zu dürfen und werde es genießen.
Folgt mir auf Twitter, damit ihr meine Ergebnisse kommentiert, live und aus erster Hand erhalten könnt.
Viele Grüße
Dima
Dienstag, 13. März 2012
Neben Phelps zur EM
Nun ist auch meine zweite Station der drei großen Wettkäpfe abgeschlossen,und ich sitze gerade am Flughafen und mache mich bald auf den Wg zurück von Ohio ins sonnige Los Angeles.
Der Grand Prix in Columbus war für mich ein voller Erfolg. Mein primäres Ziel war es, mich für die Langbahn-Europameisterschaften in Ungarn zu qualifizieren – und das ist mir zum Glück schon am ersten Wettkampftag gelungen. In meinem 200-Freistil-Finale konnte ich hinter Michael Phelps in 1:48,70 Minuten als Zweiter anschlagen. Es war keineswegs ein optimales Rennen für mich, auch wenn ich nahe an meine Bestzeit vom letzten Sommer herangeschwommen bin (1:48,32).
Seit einem Jahr bin ich diese Distanz auf der langen Bahn nicht mehr geschwommen, darum habe ich auch gemerkt, dass sich während des Rennens ein paar kleine Fehler eingeschlichen haben und ich im allgemeinen etwas aus der Routine gekommen bin. Dies ist ein Grund mehr, warum ich froh bin, dass ich einen Wettkampf auf der 50-Meter-Bahn vor der Olympiaqualifikation absolvieren konnte. Somit weiß ich jetzt ganz genau, worauf ich im Training achten muss. Nach den NCAA-Meisterschaften kommende Woche werden wir regulär auf der Langbahn trainieren. Dann kann ich das umsetzen, was ich mir jetzt als Ziel gesetzt habe.
Nichtsdestotrotz habe ich mit meiner erschwommenen Zeit die Norm für die Europameisterschaften unterboten und mich somit für die EM qualifiziert. Das ist das erste Mal, dass ich bei diesem Event dabei sein werde, deswegen freue ich mich riesig über die Quali.
Meine 100 Freistil haben am Morgen ziemlich gut angefangen. In recht lockeren 50,05 Sekunden konnte ich mich als Vierter für das Finale qualifizieren und fühlte, dass ich noch einiges an Potenzial für den Abend hatte. Leider ist das Finale nicht so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte, und ich schlug erst nach 50,26 Sekunden an. An den 100 Freistil werde ich in den kommenden Wochen intensiv arbeiten, denn ich weiß, dass ich dort viel schneller schwimmen kann, als ich dies bis jetzt getan habe. Und wenn mich etwas wütend macht, aber gleichzeitig auch motiviert, dann ist es, unter meinen Möglichkeiten zu bleiben.
In den nächsten Tagen bis zu den NCAA-Meisterschaften werde ich mich regenerieren und in der Sonne Kaliforniens reichlich Energie tanken. Jetzt ist Feinarbeit angesagt, das erfordert nicht viel Zeit und Kraft, dafür aber höchste Konzentration.
Bevor wir dann zu den NCAA’s fliegen, werde ich mich noch einmal bei euch melden und berichten, wie es so aussieht.
Und hier geht's zu einem Zeitungsartikel von der Mainzer Rheinzeitung.
Viele Grüße
Euer Dima
Montag, 5. März 2012
Pac12-Titel erfolgreich verteidigt
Hallo zusammen,
heute werdet ihr eine Zusammenfassung von meinen zweiten Pac-12-Meisterschaften lesen.
Die Veranstaltung ging am Mittwochabend mit zwei Staffeln los. In der 4x50-Lagen-Staffel wurde ich diesmal nicht eingesetzt, kam danach aber über 4x200 Freistil zum Einsatz. Mein Coach entschied, mich an erster Stelle schwimmen zu lassen. Ich konnte in meiner schnellsten Zeit dieses Jahres (1:33,97) an den zweiten Mann weitergeben. Am Schluss wurden wir leider hauchdünn von Stanford überholt und auf den zweiten Platz verdonnert. Ich hasse es, eine Staffel zu verlieren, insbesondere dann, wenn wir mit zu den Favoriten gehören. Aber über meine Zeit konnte ich mich trotzdem freuen, da diese bereits ein bisschen schneller war, als die bei meinem 200-Freistil-Triumph im vorigen Jahr.
Am nächsten Tag wurde ich über 200 Lagen ins Rennen geschickt. Kurz gesagt: Es ist überhaupt nicht so gelaufen, wie wir es uns vorgestellt haben – und ich habe nicht einmal das Finale erreicht. Darum war mein einziger Einsatz am Nachmittag nur in der 4x50-Freistil-Staffel. Leider wurden wir auch dort um vier Hundertstelsekunden von Stanford geschlagen.
Freitags standen schließlich meine 200 Freistil auf dem Programm. Neben der Tatsache, dass ich ein gutes Rennen schwimmen wollte, galt es für mich auch noch, meinen Titel zu verteidigen. In 1:34,20 Minuten ist mir beides damit gut gelungen und ich fühle mich jedesmal wohler auf dieser Distanz.
Der letzte Tag hat immer die 100 Kraul und die abschließende 4x100-Kraul-Staffel zu bieten. Im Finale über die 100 Kraul, konnte ich in 43,37 Sekunden auf den fünften Platz schwimmen, wobei ich nicht sehr mit dem Rennen zufrieden war. Die Staffel haben wir wieder einmal, wie der Teufel es wollte, ganz knapp verloren und wurden Zweiter.
Rückblickend kann ich behaupten, dass ich mit meiner Form sehr zufrieden bin und mir nicht mehr wünschen kann. Es läuft alles nach Plan, und meine Zeiten entsprechen meinen und den Erwartungen meines Trainers. Das mit den Staffeln ist zwar ein bisschen unglücklich gelaufen, aber es hätte in allen Rennen auch anders ausgehen können. Wir haben auf jeden Fall gezeigt, dass wir in diesen Staffeln ein ernstzunehmender Gegner sind, und ich weiß, dass wir noch viel Steigerungspotenzial bis zu den NCAA-Meisterschaften haben.
Jetzt muss ich mich vor allen Dingen von den Strapazen der vorigen Woche gut erholen, bevor ich am Mittwoch meine Reise nach Ohio antrete, um am kommenden Wochenende mit den ganz Großen um die Wette zu schwimmen.
Viele Grüße aus dem sommerlichen Kalifornien
Dima
Montag, 27. Februar 2012
That's what's up!
Hey Leute,
wer in den nächsten vier Wochen durch meine Tweets nicht verwirrt sein will und verstehen will, was bei mir gerade los ist, der liest jetzt einfach weiter, denn jetzt gibt’s eine kleine Vorschau auf den nächsten Monat.
Ein Freund sagte zu mir, dass 99 Prozent der Arbeit getan sind und ich das letzte Prozent, das Schwimmen um die Wette, genießen solle. Ich finde, es passt sehr gut, denn mein Körper und vor allem mein Kopf sind jetzt bereit, sich von Wettkampf zu Wettkampf zu steigern und neue Bestmarken zu setzen.
Am Dienstag mache ich mich mit meinem Team auf zu den Pac-12-Meisterschaften. Alle anderen Bezirke sind bereits geschwommen und haben einige vielversprechende Resultate gezeigt, doch der Pac-12-Bezirk ist der stärkste von allem, weil Top-Unis wie Stanford, Berkeley, Arizona und wir daran teilnehmen. Sehr wahrscheinlich werden diese vier Unis eine Platzierung unter den Top Fünf bei der NCAA-Meisterschaft erschwimmen.
Ich bin sehr gespannt auf die Pac-12, weil viele unserer Jungs sehr nahe an einer Qualizeit für die NCAAs sind, und ich bin sehr positiv gestimmt, dass wir noch einige Jungs dorthin puschen können. Ich persönlich werde natürlich versuchen, meinen Titel vom Vorjahr über die 200 Yards Freistil zu verteidigen und so nahe wie möglich an meine Bestzeiten heranzuschwimmen.
Am Sonntag werde ich von der Meisterschaft zurückkommen, und am Mittwoch, 7. März, mache ich mich dann auch schon auf den Weg nach Ohio. Dort findet vom 9. bis 11. März eine Station des Grand Prix statt. Dieser Wettkampf wird auf der 50-Meter-Bahn ausgetragen; darum habe ich mich dafür entschieden, dort an den Start zu gehen. Das wird mein erster und letzter Wettkampf auf der Langbahn vor der Olympiaqualifikation sein. Ich sollte dort schon in ziemlich guter Form sein, denn das Tapern wird dann schon im vollem Gange sein. Mein Ziel dort ist es, mich ganz vorne in der nationalen Spitze zu positionieren.
Am Montag, 12. März, komme ich pünktlich zum Beginn des einwöchigen „Spring Breaks“ von Ohio zurück. Dies gibt mir genau sechs Tage Zeit, um mich von den Strapazen der vorangegangenen zwei Wochen ordentlich zu erholen, bevor wir am 19. März unsere Reise nach Seattle zu den NCAA-Meisterschaften antreten. Die Spring-Break-Pause kommt da natürlich sehr gelegen, weil in dieser Zeit die Uni pausiert und ich mich nur auf das Schwimmen und den kommenden Höhepunkt konzentrieren kann.
Wie ihr seht, werde ich in der nächsten Zeit sehr beschäftigt sein und mich immer wieder aufs Neue beweisen müssen. Trotz der großen Anstrengung, die auf mich zukommt, sehe ich den nächsten Monat nicht als solche, sondern assoziiere ihn mit viel Spaß und betrachte ihn als eine große Chance, zu zeigen, wie sehr ich mich verbessert habe.
Ich werde euch alle via Twitter bezüglich meines Aufenthaltsortes und meiner Ergebnisse auf dem Laufenden halten. Und am Ende jeder Woche könnt ihr euch dann auf einen neuen Eintrag in „Dima’s Diary“ freuen.
Bis dahin alles Gute
Dima
Montag, 20. Februar 2012
Olympia zu Besuch in USC
Hallo an alle Leute aus den verschiedensten Ländern, die mein Blog regelmäßig lesen,
an diesem Samstag hatte unsere Mannschaft eine letzte kleine Generalprobe, bevor es dann in eineinhalb Wochen zu den Pac-12-Meisterschaften geht, die zufälligerweise auch in Los Angeles stattfinden. Ausgetragen werden die Wettkämpfe jedoch nicht in unserem Schwimmbad (in dem, nebenbei gesagt, auch die Olympischen Spiele 1984 geschwommen worden sind), sondern im Schwimmbad vom LA East College. Trotz der Tatsache, dass es nur 15 Minuten mit dem Auto von meinem Haus entfernt ist, werden wir alle in einem Hotel in der Nähe des Schwimmbades untergebracht sein. Ein bisschen seltsam, aber ich finde es gut. Dadurch verstärkt sich der Teamgeist innerhalb der Mannschaft. und das ist ein besonders wichtiger Faktor bei den Amerikanischen Collegemeisterschaften.
Eine ganz besondere Ehre wurde den USC-Schwimmern am Donnerstag zuteil. Während mittlerweile die ganze Welt nach London reist, um vorolympische Stimmung zu kosten, sind die Olympischen Spiele zu uns ins Schwimmbad gekommen. Die Rede ist von Sebastian Coe, dem ehemaliga britische Weltklasse-Leichtathlet, der für die gesamte Organisation der Olympischen Spiele 2012 verantwortlich ist. Er und andere Repräsentanten (darunter Medaillengewinner von Peking) haben uns in unserem Schwimmbad besucht, und Sebastian, der nebenbei die 1500 Meter in LA 1984 gewonnen hat, hat eine kleine inspirierende Rede gehalten.
Zurückblickend beurteile ich diesen Moment als sehr inspirierend; daraus werde bestimmt meine Motivation ziehen, wenn es bald zum Endspurt in der Vorbereitung auf die Olympiaquali geht. Wenn ungefähr 60 Leute im Raum sitzen, manche, die ganz weit weg von den Spielen sind, manche, die sie schon gewonnen haben, manche, die bereits zum dritten Mal dabei sein werden, und manche, die alles dafür tun, um dieses Jahr dabei zu sein, und alle den Worten von Sebastian Coe lauschen – selbst wenn ich nur daran zurückdenke, bekomme ich schon wieder Gänzehaut und kann es kaum wieder erwarten, morgen ins Wasser zu springen und alles zu geben.
Auch wenn der Sport für mich dieses Jahr im Vordergrund steht, läuft immer noch die Uni, und davon kann ich auch nur Positives berichten. Ich schreibe viele A’s, und insgesamt läuft es für mich sehr vielversprechend. Ich bin äußerst zufrieden mit mir selbst.
Den Sonntag haben mein Freund Nick Karpov und ich genutzt, um unser Mega-Homecinema und -Mediacenter zu installieren. Na ja, er hat mehr installiert und ich mehr getestet ;), aber nun ist es fast perfekt.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Ausklang der Fastnacht (sofern ihr in einer närrischen Region lebt)
Dima