Montag, 11. April 2011

Countdown

Liebes Tagebuch,

es sind jetzt noch genau 40 Tage, bis ich in meinem wundervollen Zuhause, in Mainz, bin. Die vergangene Woche war trainingstechnisch ziemlich anstrengend doch ich habe jede Aufgabe als eine Herausforderung betrachtet und kann auch besten Gewissens sagen, dass es eine super Trainingswoche war.

Ich hatte letztes Mal vergessen, über den „Pro-day“, der vor zwei Wochen auf dem Campus stattfand, zu berichten. Der „Pro-day“ ist ein Tag, an dem Talentscouts von jedem Team in der NFL (National Football League) an die Uni kommen und die Footballspieler, die kurz vor dem Abschluss stehen, genau unter die Lupe nehmen. Das Training ist öffentlich, und eine Menge Leute haben einfach neben dem Stadion haltgemacht, um sich dieses Ereignis nicht entgehen zu lassen. Auch ich war unter den vielen Zuschauern, und es hat mir sehr gefallen.

Es wurden verschiedene Spielsituationen inszeniert, die die Spieler so gut wie möglich bewältigen mussten. 40-Yards-Sprints und natürlich präzise Pässe der Quarterbacks auf die Runningbacks gehörten selbstverständlich zum Standardprogramm und waren sehr unterhaltsam anzuschauen. Man konnte richtig sehen, wie die Spieler einfach 110 Prozent gegeben haben, denn für viele ist es einen Riesenchance, in die hart umkämpfte Profiliga einzudringen und in kurzer Zeit sehr viel Geld zu scheffeln.

Außerdem habe ich das Ergebnis von meinem „Climate Change“-Examen bekommen: Mit 84 Prozent, sprich einer „B“ bin ich sehr zufrieden. Akademisch stehen jetzt eigentlich nur noch die finalen Examen bevor, und dann war’s das auch mit dem zweiten Semester. In vier Wochen bekommen wir Ferien für ungefähr drei Monate, und von diesen vier Wochen ist noch eine Woche frei, um sich auf die „finals“ vorzubereiten.

Wie man vielleicht merkt, bin ich aufgeregt (im positiven Sinne), denn die Uni ist bald rum, dementsprechend muss ich auch aus dem Wohnheim ausziehen, und vor allem werde ich mich bald in meinem Lieblingsland befinden.

Am Samstag hatten wir eine Trainingseinheit am „Manhattan Beach“. Neben Laufen sind wir auch ins 13 Grad kalte Wasser gestiegen und haben ein paar Meter absolviert. Natürlich war es superkalt, doch keiner ist gestorben, und bekanntlicherweise härtet so etwas ab. Nach dem Workout sind wir mit dem gesamten Team frühstücken gegangen und haben etwas Zeit zusammen verbracht. Danach bin ich noch mit Freunden nach Santa Monica gefahren und habe den, für mich sehr günstigen Dollarkurs, ausgenutzt und der amerikanischen Wirtschaft ein kleines bisschen geholfenJ.

Da ich nicht der einzige Ausländer in unserem Team bin, müssen sich auch andere für ihre Nationen für die WM in Shanghai qualifizieren. Stina Gardell, die dieses Jahr aus Schweden zu uns gekommen ist hat es zum Glück schon an diesem Wochenende geschafft. Gratulation an dieser Stelle! Mein Freund Vlad hat sich gestern auf den langen Weg nach Russland gemacht, um sich in knapp zwei Wochen das erste Mal für die russische Nationalmannschaft zu empfehlen. Ich wünsche ihm viel Glück!

Es ist offensichtlich, dass ich nicht der einzige im Team bin, der zu seinen Landesmeisterschaften fahren muss, um sich für internationale Wettkämpfe zu qualifizieren. Und ich denke umso mehr Leute den gleichen Weg gehen müssen, desto einfacher wird er.

Damit möchte ich mich verabschieden und wünsche allen Lesern eine super Frühlingswoche.

Dima





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