Montag, 23. April 2012

Gute 200 Kraul vor der DM


Am Samstag bin ich beim Fran Crippen Memorial Swim in Mission Viejo über 200 Meter Kraul an den Start gegangen. Der Wettkampf findet zum Gedenken von Fran Crippen statt, der vor zwei Jahren bei einem Freiwasserwettkampf ums Leben gekommen ist. Es ist eine sehr gute Veranstaltung und immer hochkarätig besetzt.

Den Vorlauf habe ich eigentlich recht locker in 1:50,52 Minuten hinter mich gebracht und war hinterher auch nicht besonders müde. Es war ein toller, sonniger Tag und ich hatte mich einfach auf das Finale am Nachmittag gefreut. Im Finale konnte ich mich dann auf 1:49,77 Minuten steigern und war froh, dass ich eine 49er-Zeit geschwommen bin. Eine Zeit unter 1:50 aus dem Training heraus ist immer eine gute Leistung, deswegen bin ich froh, das ich mittlerweile solch ein Level erreicht habe. Der Sieg ging an meinen Trainingskollegen Ricky Berens, der in 1:48,2 Minuten knapp vor Tayler Clary gewonnen hat.

Meistens bin ich nie ganz zufrieden mit meinen Zeiten, weil kein Rennen perfekt ist, und mir mein Coach hinterher immer meine Fehler aufzeigt. Ich wäre sehr glücklich mit einer 1:48er-Zeit gewesen, gebe mich aber auch gerne mit meiner erschwommenen Zeit zufrieden. Ich bin froh, dass ich noch einen Start vor der Olympia-Qualifikation hatte, weil ich jetzt ganz genau weiß, woran ich in den nächsten Wochen noch arbeiten muss und wie ich mein Rennen bei den Deutschen Meisterschaften zu schwimmen habe.

Den Sonntag habe ich einzig und allein dem Lernen gewidmet, weil ich mich auf mein anstehendes Abschlussexamen am Montag vorbereiten musste. Da ich schon am Dienstag nach Deutschland fliege, werde ich nicht alle Abschlussexamen mit den anderen Studenten Anfang Mai schreiben können. Darum hat mir mein Professor ausnahmsweise erlaubt, das Examen vor meinem Abflug zu schreiben. Ich  bin eigentlich gut vorbereitet und  zuversichtlich.

Das soll’s gewesen sein für heute. Ich wollte euch nur ein kleinen Update geben, bevor ich dann endlich wieder zurück nach Deutschland fliege. Ich freue mich schon riesig und bin sehr gespannt.

Liebe Grüße

Dima

Mit James Dean Denkmahl und dem Hollywood Zeichen im Hintergrund (Foto:Schubert)

Dienstag, 17. April 2012

Die letzten Tage vor dem Abflug...

Puh, liebes Tagebuch,


das war einmal wieder eine anstrengende Woche. Die Vorbereitungen auf die Olympia-Qualifikation laufen auf Hochtouren, und dementsprechend intensiv sind auch alle Trainingseinheiten. Am Ende der Woche habe ich die gesamte Arbeit der letzen Wochen in den Knochen gespürt und musste mich das gesamte Wochenende über ausruhen. Schließlich will ich Montagmorgen wieder so fit wie möglich sein, um meine letzte „trainingsharte“ Woche zu starten, bevor ich wieder zurück nach Deutschland fliege.


Am Samstag nach dem Training fand bei uns im Schwimmbad das jährliche „Swim with Mike“-Charity-Event stattt. „Swim with Mike“ wurde vor ein paar Jahrzehnten anlässlich eines tragischen Unfalls eines USC-Schwimmers von der USC-Mannschaft gegründet und hat mittlerweile einen nationalen Bekanntheitsgrad erreicht. Es gibt tolle Aktionen, und das gesammelte Geld fließt in die Förderung behinderter Kinder. Wirklich toll, wie sich diese Organisation aus ein paar Schwimmern, die für ihren Mannschaftskollegen Geld gesammelt haben, damit er nach seinem Unfall weiterhin auf die Uni gehen konnte, zu solch einer riesigen und nützlichen Sache entwickelt hat.

Im Rahmen dieses Event konnte ich mit meinem schwimmerischen Wissen einigen Kindern und Senioren das Schwimmen etwas näherbringen und ihnen hilfreiche Tipps geben. Es ist ein klasse Gefühl, wenn man etwas an die Gesellschaft zurückgeben kann und dies dann auch noch mit so viel Freude angenommen wird.


Kommenden Samstag werde ich bei einem Wettkampf über die 200 Freistil an den Start gehen. Selbstverständlich werde ich das Rennen aus vollem Training heraus schwimmen, doch das ist für mich kein Grund, nicht schnell zu sein. Ich freue mich, dass ich noch eine Chance bekomme, meine Strecke zu schwimmen, bevor es dann bei den Deutschen Meisterschaften eng wird. An Konkurrenz wird es mir sicher nicht mangeln, da auch einige meiner Trainingspartner an den Start gehen werden. Außerdem erinnere ich mich gerne an voriges Jahr zurück, als ich bei solch einem Wettkampf, kurz vor meinem Abflug nach Deutschland, noch Bestzeit geschwommen bin.

Ich freue mich schon sehr darauf, nach fast einem Jahr Abwesenheit wieder nach Hause zu kommen. Mit jedem Tag, der verstreicht, steigen die Spannung und meine Vorfreude darauf, alle Leute wiederzusehen, die ich in den letzten Monaten vermisst habe.

Ich melde mich wieder nächste Woche und erzähle dann, wie mein Rennen am Samstag gelaufen ist.


Dima


Montag, 9. April 2012

Frohe Ostern

Hey Leute,

eine weitere Woche ist rum, und wir nähern uns langsam der Olympia-Qualifikation. In viereinhalb Wochen beginnt das Event, auf das sich jeder deutsche Schwimmer das ganze Jahr lang vorbereitet hat. Ich freue mich schon sehr und blicke gespannt den Deutschen Meisterschaften entgegen.

Ab heute befinde ich mich genau nur noch für 16 Tage in den USA. Ich habe so ziemlich alles erledigt, was ich machen musste, bevor ich für den gesamten Sommer verschwinde. Die Sache ist allerdings, dass ich nicht genau planen kann, ob ich den ganzen Sommer über weg bin, oder ob ich noch einmal vor Beginn des neuen Semesters zurückkomme. Wie auch immer, akademisch gesehen habe ich jetzt nur noch ein Abschlussexamen und eine Hausarbeit in zwei verschiedenen Kursen. Ich bin froh, dass das Semester endlich zum Ende kommt und ich mehr Zeit für mich habe.

Das Training lief wieder einmal großartig diese Woche. Ich schwimme gute Serien und kann vor allem mit den Leuten in meinem Klub mithalten. Die Collegesaison ist vorbei, was bedeutet, dass alle Studenten, die sich im Training befinden, offiziell mit dem Klub zusammen trainieren dürfen, in dem sich auch all die Stars auf die Highlights in diesem Jahr vorbereiten.

Ich liebe diese Zeit des Jahres. Das Wetter ist perfekt, die Stimmung steigt bei allen, und die allgemeine Leistungsbereitschaft wächst. Zusätzlich sieht man schon das Ende der Uni kommen und freut sich einfach auf eine knapp dreimonatige Pause.

Leider war ich diese Woche so mit Lernen und Trainieren beschäftigt, dass ich leider nicht viel Neues zu erzählen habe.

Am Samstag bin ich mit meinen Freunden mal wieder nach Malibu gefahren. Es ist schon recht lange her, dass ich das letzte Mal dort war. Es war traumhaftes Wetter und einfach ein sehr entspannter Tag. Am Abend sind wir dann wieder zurück zur USC gefahren, denn die Uni veranstaltete wieder mal ihr berühmtes „Springfest“. Das Springfest ist ein jährliches Musikkonzert, bei dem jedes Jahr jemand anders auftritt. Es findet auf dem Campus statt und ist ein Magnet für alle jungen Menschen in Los Angeles. Gestern hat der Musiker „Wolfgang Gartner“ performed. Ich kannte vorher nicht, aber er hat mir sehr gefallen. Die Tunes sind neu und heizen ein. Außerdem hat er mit einer coolen Lasershow beeindruckt.

Heute ist Ostern, mein Mitbewohner Nick und ich haben jetzt unsere Hausaufgaben erledigt und werden vermutlich nur noch ein bisschen rumhängen. Viele der Schwimmer sind jedoch nach Hause gefahren, um das Fest mit ihren Familien zu feiern.

Ich hoffe, dass ihr alle frohe Ostern hattet und wünsche eine gute Woche,

Dima

Montag, 2. April 2012

"I count the days and make every day count!"

Nach den NCAA-Meisterschaften ging es für mich gleich am Montagmorgen wieder ins Wasser. Jetzt, da die Collegesaison vorbei ist, trainieren wir nur noch auf der Langbahn. In dieser Woche bin ich wieder gut ins Training gekommen und habe meinen Körper daran erinnert, wie es ist, wenn man nicht komplett ausgeruht und frisch ist.

Das Training lief ziemlich gut. Ich profitiere sicherlich noch von meiner guten Form. Ich habe wieder das Landtraining inklusive Krafttraining aufgenommen, was mir mein Körper mit einer ordentlichen Portion Muskelkater gedankt hat. Nichtsdestotrotz liebe ich dieses Gefühl. Das Gefühl, dass sich etwas in deinem Körper verändert, wenn du von außen auf ihn eingewirkt hast. Das Gefühl, etwas zu schaffen, und mit jeder noch so kleinen Anstrengung seinem Ziel näherzukommen.

Wir schreiben jetzt den 1. April 2012. In genau sechs Wochen wird die Olympia-Qualifikation vorüber sein. In genau fünfeinhalb Wochen werde ich schneller schwimmen, als ich jemals in meinem Leben geschwommen bin, wenn ich mir meinen Traum von Olympia erfüllen will. Ich habe eine sehr gute Ausgangsposition und bin mit meiner Entwicklung sehr zufrieden. Trotzdem zähle ich schon die Tage bis zum Tag X, und bis dahin wird kein Tag vergehen, an dem ich nicht alles gegeben hätte, um besser zu werden.

Wie ihr sehen könnt, ich bin nicht müde oder ausgelaugt, obwohl ich in der letzten Zeit so viele intensive Wettkämpfe geschwommen bin. Ganz im Gegenteil, ich bin motivierter denn je und platze vor Energie und Tatendrang. Ich freue mich auf die nächsten drei Wochen, denn in denen werde ich mich noch einmal richtig ins Zeug legen. Außerdem freue ich mich schon sehr darauf, in knapp drei Wochen wieder zu Hause in Mainz zu sein und meine Familie und alle meine Freunde zu sehen. Außerdem werde ich endlich meine neugeborene Nichte persönlich kennenlernen.

Die Woche über musste ich etwas mehr für die Uni tun, denn ich hatte einiges verpasst und musste natürlich wieder aufholen und mir einen Überblick verschaffen. Jetzt bin ich so ziemlich wieder auf dem gleichen Level wie meine Mitschüler und habe einen Überblick über mein Leben. Man kommt schnell aus der Routine, wenn man praktisch für drei Wochen in Hotels lebt und sich nur um das kümmern kann, was man von einem Computer aus erledigen kann.

Im Rahmen des US Grand Prix in Indianapolis, der am Wochenende stattgefunden hat, haben wir am Samstag unseren eigenen kleinen Wettkampf veranstaltet. Es war zwar Training, aber wir haben uns erst gemeinsam aufgewärmt und sind dann mehrmals gegeneinander geschwommen. Ziemlich cool, was für Zeiten bei so einer Art Training herauskommen. Was besonders viel Spaß macht, ist, dass man jedes Rennes sehen möchte, weil man sieht, wie die Leute, die bei Olympia das Geschehen beeinflussen werden, gegeneinander „racen“. Dabei ertappt man sich selbst dabei, wie man, statt locker zu schwimmen, nur an der Leine sitzt und sich die Rennen anschaut. Es macht schon richtig Spaß, in so einer tollen Gruppe zu trainieren, und ich bin echt dankbar dafür.

Mehr gibt’s nächste Woche....

Bis dahin alles Gute.

Dima