Montag, 27. Februar 2012

That's what's up!

Hey Leute,

wer in den nächsten vier Wochen durch meine Tweets nicht verwirrt sein will und verstehen will, was bei mir gerade los ist, der liest jetzt einfach weiter, denn jetzt gibt’s eine kleine Vorschau auf den nächsten Monat.

Ein Freund sagte zu mir, dass 99 Prozent der Arbeit getan sind und ich das letzte Prozent, das Schwimmen um die Wette, genießen solle. Ich finde, es passt sehr gut, denn mein Körper und vor allem mein Kopf sind jetzt bereit, sich von Wettkampf zu Wettkampf zu steigern und neue Bestmarken zu setzen.

Am Dienstag mache ich mich mit meinem Team auf zu den Pac-12-Meisterschaften. Alle anderen Bezirke sind bereits geschwommen und haben einige vielversprechende Resultate gezeigt, doch der Pac-12-Bezirk ist der stärkste von allem, weil Top-Unis wie Stanford, Berkeley, Arizona und wir daran teilnehmen. Sehr wahrscheinlich werden diese vier Unis eine Platzierung unter den Top Fünf bei der NCAA-Meisterschaft erschwimmen.

Ich bin sehr gespannt auf die Pac-12, weil viele unserer Jungs sehr nahe an einer Qualizeit für die NCAAs sind, und ich bin sehr positiv gestimmt, dass wir noch einige Jungs dorthin puschen können. Ich persönlich werde natürlich versuchen, meinen Titel vom Vorjahr über die 200 Yards Freistil zu verteidigen und so nahe wie möglich an meine Bestzeiten heranzuschwimmen.

Am Sonntag werde ich von der Meisterschaft zurückkommen, und am Mittwoch, 7. März, mache ich mich dann auch schon auf den Weg nach Ohio. Dort findet vom 9. bis 11. März eine Station des Grand Prix statt. Dieser Wettkampf wird auf der 50-Meter-Bahn ausgetragen; darum habe ich mich dafür entschieden, dort an den Start zu gehen. Das wird mein erster und letzter Wettkampf auf der Langbahn vor der Olympiaqualifikation sein. Ich sollte dort schon in ziemlich guter Form sein, denn das Tapern wird dann schon im vollem Gange sein. Mein Ziel dort ist es, mich ganz vorne in der nationalen Spitze zu positionieren.

Am Montag, 12. März, komme ich pünktlich zum Beginn des einwöchigen „Spring Breaks“ von Ohio zurück. Dies gibt mir genau sechs Tage Zeit, um mich von den Strapazen der vorangegangenen zwei Wochen ordentlich zu erholen, bevor wir am 19. März unsere Reise nach Seattle zu den NCAA-Meisterschaften antreten. Die Spring-Break-Pause kommt da natürlich sehr gelegen, weil in dieser Zeit die Uni pausiert und ich mich nur auf das Schwimmen und den kommenden Höhepunkt konzentrieren kann.

Wie ihr seht, werde ich in der nächsten Zeit sehr beschäftigt sein und mich immer wieder aufs Neue beweisen müssen. Trotz der großen Anstrengung, die auf mich zukommt, sehe ich den nächsten Monat nicht als solche, sondern assoziiere ihn mit viel Spaß und betrachte ihn als eine große Chance, zu zeigen, wie sehr ich mich verbessert habe.

Ich werde euch alle via Twitter bezüglich meines Aufenthaltsortes und meiner Ergebnisse auf dem Laufenden halten. Und am Ende jeder Woche könnt ihr euch dann auf einen neuen Eintrag in „Dima’s Diary“ freuen.

Bis dahin alles Gute

Dima

Montag, 20. Februar 2012

Olympia zu Besuch in USC

Hallo an alle Leute aus den verschiedensten Ländern, die mein Blog regelmäßig lesen,

an diesem Samstag hatte unsere Mannschaft eine letzte kleine Generalprobe, bevor es dann in eineinhalb Wochen zu den Pac-12-Meisterschaften geht, die zufälligerweise auch in Los Angeles stattfinden. Ausgetragen werden die Wettkämpfe jedoch nicht in unserem Schwimmbad (in dem, nebenbei gesagt, auch die Olympischen Spiele 1984 geschwommen worden sind), sondern im Schwimmbad vom LA East College. Trotz der Tatsache, dass es nur 15 Minuten mit dem Auto von meinem Haus entfernt ist, werden wir alle in einem Hotel in der Nähe des Schwimmbades untergebracht sein. Ein bisschen seltsam, aber ich finde es gut. Dadurch verstärkt sich der Teamgeist innerhalb der Mannschaft. und das ist ein besonders wichtiger Faktor bei den Amerikanischen Collegemeisterschaften.

Eine ganz besondere Ehre wurde den USC-Schwimmern am Donnerstag zuteil. Während mittlerweile die ganze Welt nach London reist, um vorolympische Stimmung zu kosten, sind die Olympischen Spiele zu uns ins Schwimmbad gekommen. Die Rede ist von Sebastian Coe, dem ehemaliga britische Weltklasse-Leichtathlet, der für die gesamte Organisation der Olympischen Spiele 2012 verantwortlich ist. Er und andere Repräsentanten (darunter Medaillengewinner von Peking) haben uns in unserem Schwimmbad besucht, und Sebastian, der nebenbei die 1500 Meter in LA 1984 gewonnen hat, hat eine kleine inspirierende Rede gehalten.

Zurückblickend beurteile ich diesen Moment als sehr inspirierend; daraus werde bestimmt meine Motivation ziehen, wenn es bald zum Endspurt in der Vorbereitung auf die Olympiaquali geht. Wenn ungefähr 60 Leute im Raum sitzen, manche, die ganz weit weg von den Spielen sind, manche, die sie schon gewonnen haben, manche, die bereits zum dritten Mal dabei sein werden, und manche, die alles dafür tun, um dieses Jahr dabei zu sein, und alle den Worten von Sebastian Coe lauschen – selbst wenn ich nur daran zurückdenke, bekomme ich schon wieder Gänzehaut und kann es kaum wieder erwarten, morgen ins Wasser zu springen und alles zu geben.

Auch wenn der Sport für mich dieses Jahr im Vordergrund steht, läuft immer noch die Uni, und davon kann ich auch nur Positives berichten. Ich schreibe viele A’s, und insgesamt läuft es für mich sehr vielversprechend. Ich bin äußerst zufrieden mit mir selbst.

Den Sonntag haben mein Freund Nick Karpov und ich genutzt, um unser Mega-Homecinema und -Mediacenter zu installieren. Na ja, er hat mehr installiert und ich mehr getestet ;), aber nun ist es fast perfekt.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Ausklang der Fastnacht (sofern ihr in einer närrischen Region lebt)

Dima

Montag, 13. Februar 2012

Onkel Dima

Hallo, meine Freunde,


es war schon ein bisschen erschreckend, als ich Samstagnacht, kurz vor dem Schlafengehen, erfahren habe, dass Whitney Houston verstorben sei. Etwas verrückt war es auch, da ich noch am selbigen Tag in Bel Air war, um unser Frauenteam anzufeuern, das gegen UCLA geschwommen ist. Mit dem Beitrag wollte ich nur einmal erwähnen, dass, obwohl ich schon eine Zeitlang in LA lebe, es für mich immer noch ungewöhnlich ist, so nahe an allem dran zu sein, was mit Weltstars zu tun hat. Ich hoffe, Whitney ruht jetzt in Frieden.


Eine für mich und meine Familie viel aufregendere Nachricht hat uns am Dienstag sehr erfreut: Meine Schwester hat ein Mädchen zur Welt gebracht und uns damit alle überaus glücklich gemacht. Damit ist sie zum ersten Mal Mutter geworden und hat mich zum Onkel gemacht. Ich freue mich sehr und wünsche dem neuen Familienglück nur das Beste.


Nun ja, in meinem Alltag ist diese Woche nicht viel Neues passiert. Ein Teil der Mannschaft hat nun schon langsam begonnen, sich auf die in zweieinhalb Wochen stattfindenden Pac-12-Meisterschaften vorzubereiten, sprich zu tapern. Für die Leute, die die NCAA-Norm schon in der Tasche haben (dazu gehöre auch ich), gilt ein etwas anderer Kalender, darum werden wir diesen Wettkampf halb aus dem Training schwimmen, da unsere volle Konzentration den NCAA-Meisterschaften gilt.


Nichtsdestotrotz macht sich schon eine sehr positive Stimmung breit, und wir alle haben schon ziemlich viel Lust, endlich unser langes Training ins Wasser zu bringen und in schnelle Zeiten umzusetzen.


Nächsten Samstag schwimmen wir noch gegen die Universität von Utah. Dieser Wettkampf wird als letzte Generalprobe dienen bevor es dann ans Eingemachte geht. Außerdem ist es eine weitere Chance, gut zu schwimmen und seinen Körper aufs Schnellschwimmen vorzubereiten.


Also jetzt gilt es für mich, noch zwei bis drei Wochen das Training voll durchzuziehen, alles zu geben bei den Wettkämpfen und dann auszuruhen, um fit für die NCAA-Meisterschaft zu sein.


Nächste Woche werde ich mich dann mit weiteren Neuigkeiten und meinen Ergebnissen vom Wettkampf melden.


Sportliche Grüße


Dima

Montag, 6. Februar 2012

Zwei (Badehosen) Bestzeiten am Wochenende

Dieses Wochenende ging es ganz schön rund in unserem Schwimmbad. Am Freitag und Samstag hatten wir die amtierenden NCAA-Champions Berkeley und den Favoriten für 2012 – Stanford – bei uns zu Gast. Am Freitag sind wir gegen Berkeley und am Samstag gegen Stanford an den Start gegangen, wobei wir immer gegen beide Teams geschwommen sind; eine der beiden Mannschaften ist dann jeweils halt nur außer Wertung geschwommen.


Ich bin sehr zufrieden mit dem Verlauf der Wettkämpfe, wobei der Freitag ziemlich enttäuschend war. Das gesamte Team hatte von Anfang an nicht den richtigen Rhythmus gefunden, und ehe wir uns versahen, war der Wettkampf zu Ende, wir hatten verloren und jeder ist einfach nur schlecht geschwommen.


Auch ich hatte schon bessere Rennen. Zum ersten mal in dieser Saison wurde ich auf meinen 200 Yards Freistil geschlagen. Ich bin mit 1:37,8 Minuten auch wirklich keine gute Zeit geschwommen. Es ist zwar am Anfang etwas frustrierend, wenn man nach so vielen 200-Kraul-Rennen jetzt zum ersten Mal geschlagen wird, aber im Nachhinein glaube ich, dass es mir sehr wahrscheinlich mehr gebracht hat, als wenn ich gewonnen hätte. Das Team hatte einfach nicht genug Selbstvertrauen und dementsprechend war auch mein Trainer gelaunt.


Am Samstag haben wir uns um 180 Grad gedreht und uns von unserer besten Seite gezeigt. Auch wenn wir wieder verloren haben, haben wir sehr gute Rennen abgeliefert und deutlich mehr Siege eingefahren als am Tag zuvor. Für mich ging es los mit dem Einsatz in der 4x100-Yards-Lagen-Staffel. Auf meiner Bruststrecke konnte ich in 55,3 eine recht gute Zeit erschwimmen, doch leider haben wir ganz knapp verloren.


Eine knappe Viertelstunde später startete ich wieder über die 200 Freistil und wollte es diesmal unbedingt besser machen. Dies ist mir auch gelungen, und ich konnte in 1:36,69 Minuten eine neue persönliche Bestzeit schwimmen (Bestzeit in Badehose) und den ersten Sieg des Tages holen. Später wurde ich in den für mich ungewohnten 500 Yards Freistil eingesetzt. Nach 4:26,5 Minuten schlug ich als Dritter an und war über die Zeit positiv überrascht. Auch das war eine neue persönliche (Badehosen-)Bestzeit und mir fehlte weniger als eine Sekunde zum Sieg. Kurze Zeit später konnte ich noch der abschließenden 4x50-Freistil-Staffel in 19,8 Sekunden zum Sieg verhelfen.


Diesen Wettkampf habe ich als reines Training angesehen, denn mehr war er auch nicht. Dafür waren die Zeiten recht stark, und ich habe auch einiges an Lob von meinem Trainer bekommen, denn er sieht, wie gut ich in der letzten Zeit trainiert habe und dass ich erschöpft bin. Trotz der beiden Niederlagen, war es eine wichtige Veranstaltung, denn in drei Wochen finden schon die Pac-12-Meisterschaften statt. Dort werden wir erneut auf Stanford und Berkeley treffen sowie auf Arizona und ein paar kleinere Unis.


Mein Team ist besser als voriges Jahr zu dieser Zeit, und das sagt mir, dass wir auf dem richtigen Weg sind und diese Saison sehr erfolgreich sein können. Ich bin schon sehr gespannt auf die kommenden Meisterschaften und kann es kaum erwarten, endlich schnell zu schwimmen.


Viele Grüße ins eisige Europa

Dima