Hallo liebe Leser,
hier bin ich wieder mit einem kleinen Einblick in mein Studentenleben in Los Angeles.
Irgendwie gibt es von meiner Seite aus nicht viel zu erzählen, da ich im Augenblick nicht sehr viel unternehme. Die Uni und das intensive Training verlangen mir alles ab, sodass ich gar nicht die Zeit habe, etwas anderes zu machen. Und wenn es mal vorkommt, dass ich mir ein bisschen Zeit freischaufeln kann, dann nutze ich meistens die eine Stunde für ein kleines Nickerchen.
Seit Semesterbeginn habe ich sonntags mein Zimmer kaum verlassen, da ich an diesem Tag immer entweder lernen oder irgendwelche Aufsätze schreiben muss. Die Aufsätze nehmen die meiste Zeit in Anspruch. Ich wünschte, dass ich sie einfach auf Deutsch schreiben könnte. Es würde mich bestimmt nur ein Fünftel der Zeit kosten, und sie wären auch qualitativ viel besser.
Na ja, ich möchte mich hier aber nicht nur bei euch über mein zurzeit anstrengendes Leben ausheulen, sondern euch berichten was es Neues gibt.
Ich habe recht viel Spaß im Training. Vor allem das Krafttraining macht ziemlich viel Spaß, weil wir mit schweren Gewichten gearbeitet haben und man danach merkt, dass man wieder einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat. Und da mir, wie ihr sicher wisst, Krafttraining sowieso schon recht viel Spaß macht, verlasse ich den Kraftraum immer mit einem Lächeln.
Die Trainer haben mir zum ersten Mal an diesem Wochenende einen „Rekruten“ zugeteilt. Wir hatten schon wieder ein paar junge Schwimmer zu Besuch, und einer von ihnen schlief bei mir, und ich musste mich bisschen um ihn kümmern. Ich hoffe, ich konnte ihm einen guten Einblick in die USC verschaffen, und er kommt zu uns.
Freitagabend sind wir nach einem gemeinsamen Abendessen mit dem Team zum Strand gefahren. Bei einem gemütlichen Lagerfeuer konnten wir die Rekruten etwas in unser Team integrieren und sie ein wenig besser kennenlernen.
Der Samstag sollte ein sehr anstrengender Tag werden: Er begann wie üblich mit dem Training um 7.30 Uhr. Doch ungewöhnlicherweise endete er nicht um 9.30 Uhr, sondern um 10 Uhr. Dave hatte uns eine Serie hingeknallt, die gesessen hat. Völlig erschöpft ging es ohne Verschnaufpause direkt zum Paintball. Da ich das noch nie in meinem Leben gemacht habe, war ich ziemlich gespannt. Ich wurde in der ersten Runde schnell abgeschossen und musste dann warten, bis die nächste Runde losging. Für alle, die noch nie Paintball gespielt haben: Es gibt zwei Gruppen, und die spielen wie in einem Computerspiel gegeneinander. Ziel ist es, den gegnerischen Spieler anzuschießen, dann gilt er nämlich als tot und muss das Spielfeld verlassen. Selbst das Spielfeld erinnert mich an Computerspiele. Ausgebrannte Busse, eingefallene Mauern, Reifenstapel, Container und so weiter stehen herum und bieten Deckungsmöglichkeiten.
Nach einigen Runden hatte ich auch Blut geleckt und kam richtig auf Touren. Wenn man den Dreh raus hat, fängt das ganze taktische Kriegsspiel an, richtig Spaß zu machen.
Insbesondere die Aufregung und das Adrenalin machen süchtig und haben mich meine Müdigkeit vom Training komplett vergessen lassen. Wenn man einen Schuss abbekommt, dann tut das ziemlich weh und hinterlässt auch blaue Flecken, aber das würde ich gerne wieder in Kauf nehmen. Am Abend war ich so geschafft, dass ich einfach eingepennt bin. Ein schöner Abschluss einer guten Woche.
Bis zum nächsten Mal
Euer Dima