Montag, 15. November 2010

Mein erster Wettkampf in den USA

Hallo Leute,

nach drei Monaten in Los Angeles melde ich mich immer noch, wie versprochen, jeden Montag und berichte von meinem Aufenthalt in den USA. Ich starte den Post mit einer erfreulichen Nachricht: Ich wurde diese Woche für „eligible“ erklärt! Das heißt, ich darf wieder mit meinem Collegeteam trainieren, und durfte auch die Wettkämpfe am Freitag und Samstag schwimmen.

Allerdings lief nicht alles nach Wunsch. Im „Duel Meet“ gegen Arizona haben die Gegner stark aufgetrumpft und letztlich auch verdient gewonnen. Aber es ist keine Schande, gegen eine Mannschaft zu verlieren, die sich offensichtlich auf dieses Duell vorbereitet hatte und mit dem Training etwas runtergegangen war und bei der alle eine „Jammer“ während des Schwimmens trugen. Wir hatten von unserem Trainer die Anweisung bekommen, nur in Badehose zu schwimmen, sodass wir einen Wettbewerbsnachteil hatten. Es gab viele knappe Entscheidungen, die leider immer gegen uns ausfielen. Wenn man die paar Zehntelsekunden auf die deutlich bessere Schwimmbekleidung von Arizona bezieht, dann hätten wir bei gleichen Bedingungen sehr gute Chancen gehabt den Wettkampf für uns zu entscheiden.

Aber nun zu meinen Zeiten:

200 Kraul: 1:38,64

100 Kraul: 45,12

400 Lagen: 3:59,67

4x50 Kraul Staffel: 20,7 (mit fliegendem Start)

Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht bin von meinen Ergebnissen. Aufgrund der Leistung und der Zeiten im Training hatte ich erwartet, deutlich schneller zu schwimmen. Ich will jetzt nicht nach Ausreden suchen, aber ich hatte immer noch das Problem, kaum eine Wende richtig getroffen zu haben und somit fast immer wieder nach der Drehung von Null beschleunigen musste, statt den Schwung des Abstoßes zu nutzen und Kraft zu sparen.

Das ist eine Sache, die ich auf jeden Fall in den Griff bekommen muss bis zu den US Nationals. Nichtsdestotrotz bin ich wirklich sehr froh, dass ich diesen Wettkampf schwimmen konnte. Ich habe viele lehrreiche und wichtige Informationen für mich und meine nächsten Rennen gewinnen können. Diese werden mir helfen, bei den Nationals eine bessere Basis aufzubauen. Außerdem habe ich jetzt auch offizielle Zeiten auf der Yardsbahn. Dies ist eine konkrete Grundlage, an der ich mich jetzt im Training und im Wettkampf orientieren werde.

Am Samstag ging’s dann gegen die Arizona State University. Diese Veranstaltung haben wir klar dominiert.

Meine Zeiten:

100 Brust: 58,02

100 Kraul: 46,45

200 Lagen: 1:51,38

4x100 Kraul Staffel: 44,8 (mit fliegenden Start)

Im Allgemeinen muss ich feststellen, dass die Veranstaltungen sehr intensiv sind. Ein solcher Wettkampf dauert genau zweieinhalb Stunden mit 2x15 Minuten Pause. Das ist deutlich weniger Pause, als ich das von meinen bisherigen Wettkämpfen gewohnt bin. Man kann solche „Duel Meets“ mit der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft vergleichen: Sie machen viel Spaß, da es um das Gesamtergebnis des Teams geht und nicht um die Leistung eines einzelnen Athleten.

Ich werde diese Veranstaltungen als intensives Training unter Wettkampfbedingungen verbuchen (denn mehr war es auch nicht), und sehe es als gute Vorbereitung für die US Nationals.

Von den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften, die am Wochenende in Wuppertal stattfanden, habe ich so viel wie möglich via LiveStream auf der DSV-Seite verfolgt. Aufgrund der Zeitverschiebung konnte ich mir aber nur wenige Rennen angucken, die restlichen Ergebnisse habe ich dem Protokoll entnommen. Ich muss schon sagen, es gab ein paar tolle Ergebnisse, mit denen man sich nicht verstecken muss bei den kommenden internationalen Meisterschaften. Ich drücke meinen Kollegen für die EM und WM die Daumen und hoffe, dass sie Deutschland nicht unter Wert verkaufen.

Liebe Grüße aus LA

Dima

So sah es auf der Startbrücke aus als ich bei der Finalen Staffel als letzter Mann ins Wasser gesprungen bin

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