Montag, 22. November 2010

Erstmals die 100-Kilo-Marke überboten

Hi,
auch in LA kann es mal kalt werden. Natürlich lacht ihr bestimmt über das Wort „kalt“ aber es waren immerhin 10 Grad Celsius gegen 23 Uhr, und am Sonntag waren es tagsüber auch nicht mehr als 16 Grad. Ohne eine ordentliche Jacke kann man dabei schon schnell frieren. Na ja, aber im Vergleich zu Columbus (Ohio), wo übernächste Woche die Nationals stattfinden, ist es noch recht angenehm, schließlich liegt das ja auch nicht sehr weit von der kanadischen Grenze entfernt.

Im Hinblick auf unseren Höhepunkt dieses Jahr sind wir auch schon mit der Trainingsbelastung runtergegangen beziehungsweise haben unsere Arbeit an Land und im Wasser dem kommenden Wettkampf angepasst. Am Mittwoch stand dann maximales Bankdrücken auf dem Plan. 230 amerikanische Pfund sind gleich 104,5 Kilogramm, was bedeutet, dass ich das erste Mal über die 100-Kilo-Marke gedrückt und meinen persönlichen Rekord um 6,5 Kilo getoppt habe. Zu Beginn der Woche haben wir auf der Langbahn trainiert, sodass ich endlich meine Leistung mit den Zeiten von zu Hause vergleichen konnte. Es war schon recht ordentlich, was ich da geschwommen bin, und ich hoffe, dass sich meine Form in den kommenden anderthalb Wochen noch verbessern wird.

Mein erstes Semester geht jetzt auch schon so langsam dem Ende zu. Ich schreibe eigentlich noch zwei Abschlussprüfungen und muss wahrscheinlich noch eine Hausarbeit machen. Die Vorlesungen an sich werde ich diese Woche zum letzten Mal in diesem Jahr besuchen, da von Mittwoch bis Freitag die Unis in den USA wegen Thanksgiving geschlossen haben und wir übernächste Woche schon am Dienstag nach Columbus fliegen und dort bis zum Ende der Woche bleiben werden.

Was ich an Thanksgiving machen werde, weiß ich noch nicht. Die meisten fahren/fliegen nach Hause, um das Fest mit ihren Familien zu verbringen. Wir haben sogar trainingsfrei am Donnerstag, was für mich persönlich ein Zeichen für die große Bedeutung dieses Festes in den USA ist. Ich glaube, ich werde trotzdem ins Wasser hüpfen, nur des Wassergefühls wegen, denn schließlich muss man ja professionell bleiben. Ich versuche jetzt meinem Körper so viel Ruhe zu geben wie nur möglich, darum habe ich am Wochenende auch nicht viel unternommen, außer mir „Harry Potter 7“ im Kino angeschaut. Ist schon lustig, da die Schauspieler alle einen britischen Akzent haben und sich dieser vom amerikanischen deutlich unterscheidet. Eigentlich mag ich auch den britischen mehr.

Dass ich jetzt wieder mit meinem Team trainiere, bedeutet nicht, dass ich überhaupt nicht mehr mit den Profis zusammen schwimme. Am Samstag zum Beispiel war das Training richtig cool und hat sehr viel Spaß gemacht. Alle haben zusammen trainiert, Collegeteam und Profis. Wir wurden in verschiedene Gruppen eingeteilt, die zu ihrer Hauptstrecke beziehungsweise Lage passen, und dann wurde schnell geschwommen. Diesmal hatte ich die Ehre, mit dem diesjährigen Weltcupgesamtsieger Thiago Pereira eine Lagenserie zu schwimmen. Es hat echt sehr viel Spaß gemacht, und wenn der Coach einen dann noch in den Pausen zu puschen versucht, indem er die Titel von Thiago aufzählt, motiviert das einen, denn man will sich ja schließlich gut präsentieren. Ich kann es schon kaum erwarten, nach der Collegesaison nur mit den Profis zu trainieren und mich auf die Deutschen Meisterschaften im Sommer vorzubereiten.

Jetzt ist es Punkt 20 Uhr am Sonntagabend, meine Hausaufgaben sind gemacht, und ich habe noch ein bisschen Zeit für mich. Sehr wahrscheinlich werde ich jetzt rüber ins andere Zimmer gehen, und wir werden unser neues Lieblingspiel „Call of Duty: Black Ops“ spielen, bis ich dann auch schlafen gehen muss.

Ich grüße euch aus den USA und kann es selbst kaum erwarten, in einem Monat wieder in Mainz zu sein.

Dima

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