ein ereignisreicher November neigt sich dem Ende zu, und ich hoffe, ihr freut euch schon genau so wie ich auf die schönste Jahreszeit. Aber bevor Weichnachten kommt, dreht sich in den USA alles um Thanksgiving.
Am letzten Donnerstag im November wird das traditionelle Essen Truthahn mit Kartoffelpüree im Rahmen der Familie gegessen. Das alles findet zum Andenken an die Pilgerväter und die einheimischen Indianer statt, ohne die die Pilgerväter den Winter vor knapp 450 Jahren kaum überstanden hätten. So viel zum traditionellen Part des Festes. Von meinem Team sind eigentlich fast alle Amerikaner nach Hause geflogen, um die freien Tage mit ihren Familien zu verbringen. Ich wurde von Ous Mellouli zu sich nach Hause eingeladen, um zusammen mit anderen Ausländern zu feiern. Es gab auch das traditionelle Essen mit einem Riesenvogel, Kartoffelpüree, Preiselbeersoße und Co. Witzig war nur, dass unter den rund zehn Leuten, die sich am Tisch versammelt hatten, um das typisch amerikanisch und kanadische Fest zu feiern, kein Amerikaner war J.
Na ja, der Feiertag ist nett, aber für mich war das jetzt nicht viel mehr als ein gewöhnliches Essen. Aber der Abend mit den anderen hat recht viel Spaß gemacht, und ich hab’ mich doch gefreut, dass Ous mich eingeladen hat, sonst hätte ich wohl den Tag in meinem Zimmer beim Filme gucken verbracht.
Ansonsten kam mir die Pause sehr gelegen. Ich hatte nur die ersten zwei Tage der Woche Schule und da auch nicht besonders viel. Nach Thanksgiving folgt immer der „black friday“ an dem man shoppen gehen sollte, da die Geschäfte immer sehr gute Rabatte anbieten. Die Schnäppchen wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und bin auch losgezogen. Was ich bemerkt habe in der Stadt und in den Geschäften, ist der abrupte Übergang zwischen Thanksgiving und Weihnachten. Sofort nach dem Fest hörte man nur noch überall Weihnachtslieder, sah Weihnachtsbäume und -schmuck.
Eigentlich war’s das fürs erste Semester. Ich werde nur noch in die Uni gehen um zwei Examen zu schreiben, und dann bin ich fertig. Wow, wenn ich so darüber nachdenke, ging das schon superschnell. Und jetzt sollen’s nur noch sieben mehr sein. Ich bin mal gespannt, wie schnell die vorübergehen.
Am Dienstagmorgen trete ich die Reise nach Columbus an. Wir werden ein megagroßes Team sein. Eigentlich wird das halbe Flugzeug nur aus USC-Schwimmern und deren Betreuern bestehen. Ich bin gespannt, wie es ist, mit solch einer großen Mannschaft zu reisen und bei den Nationals zu schwimmen. Meinen Mainzer Verein, den SSV Undine, haben auf nationaler Ebene in den vergangenen Jahren eigentlich nur Marc-Oliver Stein, mein Trainer Nikolai Evseev und ich vertreten.
Ich werde über 100 und 200 Yards Kraul sowie 200 Yards Lagen an den Start gehen. Hinzu kommen wahrscheinlich die 4x50, 4x100 und 4x200 Yards Kraulstaffeln. Ich sehe mich jetzt schon, wie ich nächsten Sonntag im Flieger sitzen werde und euch über den Wettkampf berichte.
Übrigens werden wir in Columbus eine Zeitdifferenz von drei Stunden zu Los Angeles haben. Es ist schon krass, wenn man zu den nationalen Meisterschaften über sechs Stunden fliegt und dann noch Zeitverschiebung hat, obwohl man immer noch im selben Land ist.
Gut ist es für mich und meine Handyrechnung, da ich dann immer noch im Inland bin und mein Handy ganz normal benutzen kann.
Liebe Grüße aus LA
Dima