wie schon vorige Woche vermutet, sitze ich jetzt im Flieger und habe einen 5-Stunden-Flug vor mir. Zeit genug, ein paar Zeilen über meine erste Teilnahme an US-Meisterschaften zu schreiben.
Es hat für mich am Donnerstag mit 200 Yards Lagen begonnen. Kurz gesagt: 1:50,2 Minute war unter allen Erwartungen. Ich bin mit der Einstellung ins Rennen gegangen, dass es, nur weil es Yards sind, ich einfach komplett durchsprinten kann. Nach 100 Yards habe ich dafür die Quittung bekommen und bin eingegangen. Trotzdem habe ich mich nicht entmutigen lassen, da ich wusste, dass ich in guter Form bin und nicht meine körperliche Verfassung an der schlechten Leistung schuld war, sondern taktische Fehler.
Am Freitag hatte ich am meisten zu tun. Es hat für mich mit 200 Kraul begonnen. Mit 1:35,58 konnte ich eine gute Zeit im Vorlauf hinlegen und habe mich als Viertschnellster für das A-Finale qualifiziert. Kurz darauf folgten die 100 Brust, die ich mit 54,69 Sekunden auch zufriedenstellend gemeistert habe. Im Finale konnte ich mich auf 200 Kraul noch einmal ein kleines bisschen steigern und wurde in 1:35,53 Minuten Fünfter, zeitgleich mit Dominik Meichtry. Das gesamte Finale war sehr knapp, sodass mir nur eine halbe Sekunde zum Sieg gefehlt hat und nur eine Zehntelsekunde zu Ryan Lochte, den sechsmaligen Olympiasieger aus den USA. Kurz darauf folgte das B-Finale über 100 Yards Brust; mit 54,71 konnte ich meine Zeit vom Morgen bestätigen und war damit auch zufrieden.
Im Anschluss folgte die 4x200 Yards Kraulstaffel. Die USC hat die Staffel dominiert und mit 6:22,19 Gold geholt, wobei ich eine 1:35,28 mit fliegendem Start geschwommen bin.
Das war mein erster Titel überhaupt bei nationalen oder internationalen offenen Meisterschaften. Schon lustig, dass der amerikanische Titel mein erster ist.
Am Samstag standen für mich nur die 100 Kraul auf dem Programm. Am Morgen verpasste ich in 44,06 als Elfter um weniger als eine Zehntelsekunde das A-Finale; im B-Finale lief es dann für mich in 44,32 schlechter als erwartet, aber ich habe nicht mehr großartig darüber nachgedacht, weil die 4x100 Kraul noch bevorstand und wir unbedingt gewinnen wollten. Nach Vladimir Morozov, der die Staffel in einer fabelhaften Zeit (42,06) angeführt hat, konnten wir den Vorsprung auf die anderen Mannschaften weiter ausbauen und gewannen auch diese Staffel mit neuem Schulrekord in 3:51,58 Minuten und verpassten den Championship-Rekord nur um vier Zehntel. Meine 42,99, die ich in der Staffel mit fliegendem Start geschwommen bin, war recht ordentlich, und ich bin froh, dass ich meine Leistung nach dem B-Finale noch einmal verbessern konnte.
Die Bilanz meines ersten großen Wettkampfs in den USA: 2 Staffelgold und ein fünfter Platz. Mein Fazit: Ich bin sehr froh, dass ich diesen Wettkampf bestritten habe. Ich konnte mich wieder verbessern, und habe auch Fehler gemacht, aus denen ich lernen werde. Bei den Colleg-Meisterschaften in knapp drei Monaten werden sie mir nicht mehr passieren. Ich habe auch die Zeiten von anderen ausländischen Freshmen gesehen und auch mit einigen dieser Schwimmer gesprochen. Die berichten auch, dass sie sich noch an die Yardsbahn gewöhnen müssen. Also tritt dieses Phänomen nicht nur bei mir auf.
Liebe grüße aus (ich glaube, ich fliege noch über) Ohio
Dima
P.S. Hier ist der Link zu der Seite wo man alle Rennen anschauen kann
4x200 Kraul Staffel (Bahn 5)
4x100 Kraul Staffel (Bahn 3)
200 Kraul A-Finale (Bahn 7)
100 Brust B-Finale (Bahn 8)
100 Kraul B-Finale (Bahn 5)
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