Montag, 6. Juni 2011

„Ich weiß nicht ob ich lachen oder weinen soll“

Im Nachhinein betrachtet, war mein Eintrag von voriger Woche mit der Überschrift „Erntezeit“ sehr passend. Die Deutschen Meisterschaften verliefen für mich so gut wie schon lange nicht mehr, denn ich konnte gute Bestzeiten erschwimmen und bin einen großen Schritt näher an die nationale Spitze gekommen. Eigentlich haben mich immer nur wenige Zehntelsekunden von dieser getrennt, darum ist die heutige Überschrift auch sehr passend.

Es ging für mich am Dienstag mit 100 Brust los. Die nicht so gute Zeit von 1:05,5 Minuten hatte ich schnell abgehakt, schließlich war dieser Start nur als ein kleines Einschwimmen für den restlichen Wettkampf gedacht. Am nächsten Tag stand der Vorlauf über die 100 Freistil auf dem Programm. In 49,91 bin ich zum zweiten Mal seit drei Jahren wieder unter der 50-Sekunden-Marke geblieben (zum ersten Mal ohne Anzug!), schwamm eine kleine Bestzeit und qualifizierte mich als Sechstschnellster für das Finale am Samstag.

Donnerstag ging ich dann über 200 Freistil und Lagen an den Start. Über 200 Freistil schaffte ich mit 1:49,16 ebenfalls eine Bestzeit und kam als Viertschnellster ins Finale. Über 200 Lagen war ich mit 2:03,03 der Drittbeste nach den Vorläufen, meldete aber fürs Finale ab. Der Grund: Ich habe mir nicht zugetraut, mich über diese Strecke für die WM zu qualifizieren und wollte meine Kräfte für die Freistilstrecken sparen.

Nach vier Tagen Vorläufe hatte ich dann den Freitag frei und konnte mich ein wenig entspannen. Das Wochenende mit den Finals über 100 und 200 Meter Freistil versprach ziemlich spannend zu werden. Es hat bestimmt Spaß gemacht, diese Rennen von außen zu sehen. Es hat aber auch großen Spaß gemacht live mitzuwirken. Mit einer Steigerung von einer halben Sekunde gegenüber dem Vorlauf belegte ich mit im 100-Meter-Freistil-Endlauf in 49,49 Sekunden wieder den sechsten Platz und schwamm leider zwei Zehntelsekunden an einem Staffelplatz und der damit verbundenen WM-Quali vorbei. Für mich war das aber in Ordnung, denn meine Hauptstrecke sollte ja noch kommen. Ich war einfach sehr zufrieden mit dieser Zeit und habe es als gutes Zeichen für die 200 Kraul gesehen.

Am Sonntag stand ich auf Bahn 2 im 200-Freistil-Finale und hatte ziemlich viel Bock darauf, schnell zu schwimmen. Ich habe keine Fehler gemacht und bin in 1:48,32 eine tolle Bestzeit geschwommen. Leider Gottes bin ich nur als fünftschnellster Schwimmer angekommen und habe den vierten Platz um ein paar Zehntelsekunden verpasst. Es war super ärgerlich für mich, denn plötzlich war ich in genau derselben Situation wie voriges Jahr – und das hatte ich ja eigentlich vermeiden wollen. Ich bin eine sehr gute Zeit geschwommen, aber was 2010 noch zum zweiten Platz gereicht hätte, war diesmal nur noch gut genug für Platz fünf. Es war ein superstarkes Feld, und ich glaube, das hat es bei nationalen Meisterschaften noch nicht gegeben, dass vier Leute unter der 1:48-Marke bleiben. Übrigens habe ich noch den USC-Team-Rekord, gehalten von meinem Freund Clement Lefert, gebrochen…

Das waren meine Deutschen Meisterschaften 2011. Ich finde, ich habe gute Arbeit geleistet. Ich habe mich um einiges verbessert – nicht nur von den Zeiten her, sondern auch, weil ich viel lockerer und entspannter in meinen Rennen gegangen bin und viel Spaß dabei hatte.

Wie es jetzt weitergeht, könnt ihr dann hier nächste Woche nachlesen

Danke an alle, die mich unterstützt haben, die mir die Daumen gedrückt und mit mir mitgefiebert haben. Danke!

Euer Dima




2 Kommentare:

  1. Kopf hoch! Ich finde du kannst sehr stolz auf Dich sein :)

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  2. Melissa German7. Juni 2011 um 21:44

    I'm so sorry that you didn't make Worlds but happy for all your new best times!! We're all so proud of you, Dima :) Hope you get a little time off now to rest and enjoy being home in Mainz with your family & friends!

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