Samstag, 30. Juni 2012

Trainingslager in Nizza

Hey,

hier bin ich wieder. Wie versprochen, gibt es heute einen kleinen Einblick in mein Training in Nizza mit den zwei französischen Schwimmern Clement Lefert und Yannick Agnel.

Ich bin für insgesamt drei Wochen nach Nizza geflogen, um mich dort intensiv auf die Olympischen Spiele vorzubereiten. Das Training ist sehr anstrengend (wir schwimmen immer 14 Kilometer am Tag, was für mich etwas ungewohnt ist), aber ich bin mir sicher, dass sich im Moment jeder auf der Welt noch härter vorbereitet als in der Vergangenheit und versucht, im Training so schnell wie möglich zu sein.

Das Trainieren mit meinen direkten Konkurrenten (beide schwimmen auch die 4x200-Feistil-Staffel in London) war auf jeden Fall eine gute Idee. Erstens pushen wir das Trainingniveau auf ein höheres Level, da keiner dem anderen etwas gönnt, und zweitens mag ich es, mit internationalen Leuten zu trainieren, da man sich mit der Gesamtsituation anfreundet und dann bei großen internationalen Wettkämpfen seine Leistung besser abrufen kann. Es war auf jeden Fall eine gute Idee, mich nach Nizza zu begeben. Die Trainingsmöglichkeiten sind perfekt, und die Gruppe finde ich auch toll. Ich bin davon überzeugt, dass ich von dem, was ich hier trainiert und gelernt habe, bei den Spielen in London profitieren werde und meiner Staffel noch ein bisschen mehr helfen kann.

Ansonsten finde ich die Gegend hier an der französischen  Riviera natürlich klasse. Es ist nur ein Katzensprung bis zu den traumhaften Stränden und dem Luxusleben Monacos, die Altstadt Nizzas muss man auf jeden Fall auch mal erlebt haben, und auf einem Boot in einer der Buchten von Nizza zu entspannen, ist einmalig.

Einen weiteren Grund zur Freude hatte ich diese Woche, als alle deutschen Schwimmer vom DOSB offiziell für die XXX. Olympischen Spiele nominiert wurden. Es war schön, meinen Namen unter all den anderen zu lesen, vor allem, da es mein erster Einsatz im Nationalteam bei einem Jahreshöhepunkt seien wird.

Es ist jetzt nur noch knapp ein Monat bis zur Eröffnungsfeier in London, und die Vorfreude steigt täglich. Es gibt kaum noch ein anderes Thema in der Trainingsgruppe, und mit den zur Zeit stattfinden US-Trials gibt es kaum ein anderes Thema als Schwimmen. Ich kann mich natürlich auch für andere sportliche Highlights begeistern, so wie die Leichtathletik-EM oder die Fußball-EM.

Ich wünsche euch schöne Sommertage und grüße ganz herzlich aus Nizza

Euer Dima


Montag, 18. Juni 2012

Der Endspurt für Olympia hat begonnen


Hallo Leute,

ich hänge jetzt leider ein bisschen hinterher mit meinen Einträgen. Doch ich war so viel unterwegs in den letzten Wochen, dass ich jetzt erst wieder Zeit finde, euch auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen.

Es ist gerade Halbzeit beim Spiel Deutschland gegen Dänemark, und da dachte ich, nutze ich mal die Zeit und schreibe euch mal, wie es so in Halle war.

Also, direkt nach den Europameisterschaften bin ich nach Halle gereist, um dort zwei Wochen lang mit Paul Biedermann zu trainieren. Nach sechs bis sieben Wochen tapern ist es gar nicht so einfach, wieder ins normale Training einzusteigen. Das entspricht im Schnitt 13 Kilometer Schwimmen am Tag, plus Kraft- beziehungsweise Stabitraining. Nach den ersten Krafteinheiten hatte ich natürlich tierischen Muskelkater – aber gut, daran merkt man ja nur, dass man was geschafft hat.

Ich glaube, es war gut, mit Paul zu trainieren, da wir beide sonst alleine gearbeitet  hätten. Zu zweit macht es eben mehr Spaß, und man hat auch immer Konkurrenz im Training. Außerdem werde ich mit dem Paul die 4x200-Freistil-Staffel in London schwimmen. Da, finde ich, ist es auch wichtig, dass man sich untereinander gut versteht und einen Mannschaftsgeist aufbaut.

Ich bin auch ein bisschen in der Gegend von Halle rumgekommen. Wobei mir die Stadt Leipzig schon sehr gefallen hat. Eine super Fußgängerzone, tolle Gebäude und einfach eine entspannte Atmosphäre sind mir dabei ganz besonders aufgefallen.

Nach den zwei Wochen sind die Hallenser dann nach Sierra Nevada gefahren, wo sie sich in 2300 Meter Höhe auf die Olympischen Spiele vorbereiten. Da für mich ein Höhentrainingslager nicht infrage kam, entschloss ich mich, zu meinem Freund Clement Lefert (mit dem ich zusammen für die USC geschwommen bin) nach Nizza zu fliegen und mich dort mit ihm und seinem Teamkollegen Yannick Angel auf die Spiele vorzubereiten. 

Seit knapp einer Woche bin ich jetzt schon in Südfrankreich, und ich finde, es war eine gute Entscheidung. Das Training läuft sehr gut, und ich verstehe mich auch mit der Gruppe ausgezeichnet.

Wie das Training in Nizza mit der Hälfte der französischen 4x200-Kraul-Staffel (einer unseren größten Konkurrenten) abläuft, wie die Stadt an der Côte d’Azur generell so ist, und was es sonst noch an Neuigkeiten gibt, erfahrt ihr dann in meinem nächsten Post.

Und jetzt freue ich mich aufs Viertelfinale gegen Griechenland…

Viele Grüße aus dem sehr warmen und sonnigen Nizza

Euer Dima

Dienstag, 5. Juni 2012

EM Gold!




Meine erste Langbahn Europameisterschaft ist nun Vergangenheit. Glücklicherweise konnte ich ein paar Andenken mit nach Hause bringen. Als Mitglied der 4x200-Freistil-Staffel habe ich an Position zwei dazu beigetragen, dass Deutschland ganz oben auf dem Podest stehen kann. Meine erste Medaille und dann gleich eine goldene. Besser hätte ich es mir nicht vorstellen können. Dieses Medaille zeichnet den größten Erfolg meiner bisherigen Laufbahn aus und ich werde hart daran arbeiten, dass es der erste Schritt in eine erfolgreiche Zukunft war.

Am nächsten Morgen bin ich dann mit der 4x100-Lagen-Staffel als Zeitschnellster in das Finale eingezogen. Dort wurde ich dann, wie abgesprochen, von Marco Di Carli ersetzt. Die Staffel erkämpfte Silber. Dabei werden die Vorlaufschwimmer ebenfalls mit Silber belohnt. In diesem Fall erhielten noch Christian Diener (Rücken) und ich das Edelmetall.

Im Vorfeld war ich gespannt auf diese EM und hatte mich auch schon sehr darauf gefreut. Eine Woche ist zwar sehr lang für einen Wettkampf, doch das Deutsche Team war Spitze. Die Laune wurde immer hoch gehalten und wenn man mal selber nicht geschwommen ist, konnte man am Abend äußerst spannende Wettkämpfe von den Mannschaftskollegen verfolgen, wobei wir natürlich nicht auf unseren Händen gesessen haben.

Ich hatte eine tolle Woche in Debrecen, Ungarn verbracht und bin echt froh, dass ich mich schon im März für diese EM qualifiziert hatte. Ich habe eine menge Freunde getroffen, die ich schon länger nicht mehr sehen konnte und auch neue Bekanntschaften geschlossen. Das ist ein sehr positiver Nebeneffekt von internationalen Wettkämpfen. Ich liebe es, Schwimmer aus anderen Nationen kennenzulernen und mich mit ihnen auszutauschen.

Im Allgemeinen ist das deutsche Team sehr erfolgreich aufgetreten und hat bei dem, überwiegend ungarischen Publikum einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die vielen Medaillen für Deutschland sind sehr schön, jedoch sollte man nicht vergessen, dass einige Nationen nicht mit ihren besten Leuten am Start waren und man dann auf diese erst in London trifft.

Nach zwei Tagen in Mainz, bin ich direkt wieder abgereist. Endstation war Halle. Da ich leider keine Möglichkeit habe mich in Mainz ordnungsgemäß auf die Olympischen Spiele vorzubereiten, habe ich das Angebot bekommen unter idealen Bedingungen in Halle mit Paul Biedermann zu trainieren. 

Wie ich nach sehr langer Taperphase wieder das „richtige“ Training verkrafte, wie mein Trainingsalltag in Halle aussieht und was noch so ansteht bis Olympia, werde ich Zeitnah zu diesem Eintrag in „DimasDiary“ posten.

Bis dahin hoffe ich auf Sommerwetter und wünsche allen eine schöne Woche

Euer Dima grüßt aus Halle!